Der essbare Überfluss an Wildpflanzen im Frühling
Die Vögel beginnen wieder zu singen, das Grün kehrt zurück und hier und da sind immer mehr Farben in der Natur und in den Gärten zu sehen. Es ist klar, der Frühling ist wieder da! Wir können wieder die milderen Temperaturen genießen und dank der längeren Tage noch mehr Zeit draußen verbringen. Mit dem Frühling in voller Blüte erwacht die Natur wieder zum Leben! Jetzt ist der perfekte Moment, um zu entdecken, welche essbaren Wildpflanzen wachsen. In den Niederlanden wachsen zahlreiche essbare Wildpflanzen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch eine köstliche Ergänzung zu unseren Mahlzeiten sein können. In diesem Artikel beschreibe ich 5 essbare Wildpflanzen. Vielleicht ist eine Pflanze dabei, von der du wirklich nicht wusstest, dass sie essbar ist.
Brennnesseln (Urtica dioica)
Ja, sie brennen, aber lass dich davon nicht abschrecken! Auch die Brennnessel wächst natürlich nicht umsonst in der Natur und vielleicht auch in einer Ecke deines Gartens. Diese Pflanze ist die Wirtspflanze für einige Schmetterlinge, die du bestimmt schon einmal gesehen hast. Das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Admiral und noch einige andere Schmetterlinge sind von der Brennnessel abhängig. Ihre Raupen fressen nämlich ausschließlich diese Pflanze. Ohne Brennnesseln hätten diese Schmetterlinge also keinen Fortbestand.
Aber auch für den Menschen ist die Brennnessel essbar. Sie sind wahre Kraftpakete, wenn es um Nährwerte geht. Sie sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralien, darunter Vitamin A, C und K, sowie Eisen und Kalzium. Junge Brennnesselblätter können gekocht und wie Spinat verwendet, Suppen hinzugefügt oder sogar zu Pesto verarbeitet werden, für ein überraschend leckeres Ergebnis.
Hast du also zu viele Brennnesseln im Garten? Oder findest du in der Natur an einem sauberen Ort frische Brennnesseln? Pflücke dann einen Teil (lasse immer etwas für die Tiere übrig) und setze diese Kraftpakete auf deinen Speiseplan. Beim Pflücken musst du natürlich auf die Brennhaare achten. Erwärmst du die Brennnesseln, haben die Brennhaare keine Wirkung mehr.
Bärlauch (Allium ursinum)
Das ist meine Lieblingspflanze unter den essbaren Wildpflanzen. Im Osten der Niederlande wächst diese Pflanze jedoch nicht so viel wie in anderen Teilen des Landes, also habe ich sie in meinen eigenen Garten geholt. Aber wenn du Glück hast, kannst du diese Pflanze durchaus in der Natur finden. Vor allem in waldreichen Gebieten, aber auch in Parks an schattigen Plätzen zeigt sich der Bärlauch. Bis vor einigen Jahren stand diese Pflanze auf der Roten Liste. Das bedeutet, dass diese Pflanze immer seltener wurde und deshalb geschützt war. Glücklicherweise ist die Pflanze von dieser Liste verschwunden, aber das bedeutet natürlich nicht, dass wir sie massenhaft ernten dürfen. Ein paar Blätter an einem Ort mit viel Bärlauch zu pflücken, ist jedoch meistens erlaubt. Du kannst auch ein paar biologische Bärlauchpflanzen bei einer Gärtnerei oder einem Gartencenter kaufen und in deinem eigenen Garten pflanzen.
Bärlauch hat einen charakteristischen Knoblauchgeruch und -geschmack. Die Blätter können in Salaten, Suppen oder sogar zu einer köstlichen Pesto verarbeitet werden. Bärlauch ist nicht nur lecker, sondern auch für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt, wie die Unterstützung der Verdauung und die Stärkung des Immunsystems. Sobald die Pflanze blüht, sind die Blätter weniger geschmackvoll. Die Blüten sind jedoch auch essbar und eignen sich hervorragend als essbare Dekoration für Salate. Für alle Pflanzen gilt, dass du absolut sicher sein musst, dass du das Richtige isst. Zum Beispiel sieht das Maiglöckchen dem Bärlauch ähnlich, ist aber giftig und darf nicht gegessen werden.
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Beginnen wir mit einer der ikonischsten Frühlingsblumen: dem Löwenzahn. Vielleicht magst du diese Pflanze überhaupt nicht und betrachtest sie als unerwünscht, lästig und aufdringlich. Aber wusstest du, dass diese Pflanze unglaublich wichtig für die Wildbienen ist? Gerade der Löwenzahn ist eine Nahrungsquelle für diese kleinen Tiere.
Aber der Löwenzahn ist nicht nur für die Tiere Nahrung, auch für den Menschen ist diese Pflanze essbar. Die jungen Blätter können Salaten für einen würzigen, bitteren Geschmack hinzugefügt werden, während die Blütenblätter eine schöne Dekoration bilden und sogar zur Herstellung von Löwenzahnwein verwendet werden können. Hast du also Löwenzahn in deinem Rasen? Lasse dann auf jeden Fall einen Teil für die Bienen stehen und den anderen Teil kannst du von nun an als essbare Pflanze betrachten. Probier es einfach mal aus!
Vogelmiere (Stellaria media)
Die Vogelmiere ist eine dieser bescheidenen Pflanzen, die oft übersehen wird, aber sie verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit. Diese Pflanze wächst überall, in Gärten, zwischen Gehwegplatten und auf Gehwegen. Das Pflänzchen hat weiche, saftige Blätter mit einem leichten Geschmack nach Gurke. Vogelmiere kann zu Salaten für einen frischen Biss hinzugefügt oder als Garnitur auf einem Sandwich verwendet werden. Lecker!
Giersch (Aegopodium podagraria)
Diese Pflanze wird nicht umsonst „Gartenplage“ genannt. Dieser wuchernde Unkraut hat schon so manchen Gärtner zur Verzweiflung gebracht und viele Stunden mit Jäten beschäftigt. Obwohl er oft als Plage in Gärten betrachtet wird, habe ich positive und leckere Neuigkeiten über diese nicht immer geliebte Pflanze. Giersch ist nämlich essbar und kann in Suppen, Salaten oder als Gemüse gedünstet werden. Auch in Pesto ist Giersch wirklich ein Geschmackserlebnis. Möchtest du diese Pflanze also aus deinem Garten loswerden? Wirf sie nicht in den Kompost, sondern mache ein leckeres Gericht daraus. So macht die Pflanze es wieder ein wenig gut und du hältst deinen Garten schön in Schach. Hast du keinen Giersch im Garten, möchtest ihn aber trotzdem probieren? In der Natur ist er auch sicher zu finden.